Schuppen Eins, Bremen (D)
Denkmalschutz mit Hightech-Lösung
Der „Schuppen Eins“ in Bremen hat trotz Umbau- und Sanierungsmaßnahmen seinen ganz eigenen Charme behalten. Gekonnt schlägt der ehemalige Stückgutumschlagschuppen am Bremer Europahafen mit seinem ungewöhnlichen Nutzungskonzept und der am Original orientierten Architektur eine Brücke zwischen gestern und heute. Er wurde 1959 gebaut und war – nachdem er als Lagerplatz zwischen Seeweg und Eisenbahngleisen nicht mehr genutzt werden konnte – jahrelang mit Übergangslösungen belegt. Heute beherbergt das Kulturdenkmal alles rund um das Thema Oldtimer. In seinem Erdgeschoss werden in einer historischen Ausstellung die alten Autos präsentiert, restauriert, gewartet, gelagert und verkauft. Der Schuppen Eins bietet aber auch besondere Lofts und Büroräume für Autoliebhaber an. Ein geräumiger Lift transportiert die Bewohner – samt Auto – in die obere Ebene. Räumlich wirkungsvoll umgesetzt haben dieses etwas andere Nutzungskonzept WESTPHAL ARCHITEKTEN BDA aus Bremen.
Das Projekt beeindruckt insbesondere mit seinen Dimensionen. Der Schuppen Eins erstreckt sich über 400 Meter entlang des Hafenbeckens, ist 50 Meter tief und verfügt über eine Nutzfläche von über 25.000 Quadratmetern. Zwei Tragstrukturen gliedern das zweistöckige, lineare Gebäude: im Erdgeschoss eine Stahlbetonkon-struktion, die eine riesige, neun Meter hohe Halle überspannt. Auf dem Dach der Halle sitzt eine mit Ziegeln ausgefachte Stahlfachwerkkonstruktion. Diese Zweiteilung des Tragwerks greifen die Architekten gekonnt in Nutzung und Erschließung des Gebäudes auf. In beiden Ebenen liegt in der Gebäudemitte eine Erschließungsachse. Im Erdgeschoss ist diese als zwölf Meter breiter Boulevard konzipiert, von dem aus Oldtimerwerkstätten, -händler und -zulieferer, ein Café, ein Restaurant, Shops sowie die historische Automobilausstellung „Mobileum“ zugängig sind. Im oberen Geschoss ist die Erschließungsachse als Einschnitt in das Gebäudevolumen ausgeführt und dient als „Straße“, über die die 20 Maisonette-Wohnungen mit Weserblick, eine Oldtimergarage und 6.000 Quadratmeter Bürofläche direkt angefahren werden können.
Die Fassaden der Nutzungseinheiten im oberen Geschoss bleiben nach außen hin als mit Ziegeln ausgefachtes Stahlbetonskelett erhalten. Auf den nach innen orientierten Seiten hebt sich die Oberfläche jedoch deutlich vom Original ab: Hinterlüftete Fassaden aus anthrazitfarbenen Faserzementtafeln markieren das Neue.
Glas spielte bei der Sanierung des Schuppens Eins eine wesentliche Rolle. Rundum in die Fassaden eingesetzt, gewährleistet es die thermische Trennung zum Außenraum. Gleichzeitig erlauben die großzügigen Fensterflächen, dass Tageslicht in die gesamte Tiefe des Gebäudes gelangt. Für den Schuppen Eins jedoch besonders charakteristisch: Der Materialwechsel stellt das historische Original markant heraus. Dank der breiten Produktpalette von SCHOLLGLAS konnte im Schuppen Eins auf die jeweilige Einbausituation passgenau reagiert werden – je nach Anforderung und Funktion. So bleibt nicht nur der atemberaubende Ausblick auf die Weser und den Hafen erhalten. Ebenso werden die für ein Sanierungsprojekt so wichtigen energetischen Verbesserungen, mit optimalem Sonnen- und Wärmeschutz, erreicht.
SCHOLLGLAS stattete sämtliche Fassaden und damit eine Fläche von 2.450 Quadratmetern mit GEWE-therm® sun Gläsern aus. Wärmebrücken zwischen Glas und Rahmen werden durch dessen besondere Ausstattung mit einer „Warmen Kante“ – einem hybriden kunststoffbasierten System, das die konventionellen Randverbünde ersetzt – minimiert. Die Isolierwirkung der Gläser erhöht sich so erheblich. Auch die Tatsache, dass die Gläser dank einer reduzierten Luftzirkulation einen höheren Komfort in Fensternähe bedeuten, trägt dazu bei, dass das historische Gebäude ein angenehmes Innenraumklima aufweist. Höhere Oberflächentemperaturen am inneren Glasrand und dadurch weniger Kondensation bei feuchter Raumluft erhalten langfristig die Qualität der Fenster.
Auch die Verglasungen für die Brüstungen der Galerieebenen in den Maisonette-Wohnungen erfüllen höchste Qualitätskriterien. Hier sorgen GEWE-safe® Verbund-Sicherheitsgläser für maximale Sicherheit. Damit die Gläser auch großer Krafteinwirkung standhalten sind bei GEWE-safe® zwei Floatglas-, ESG- oder TVG-Scheiben mittels einer zähelastischen, widerstandsfähigen Spezial-Folie miteinander verbunden. Bei Beschädigung bleiben die Glassplitter an der Folie haften und die Scheibe behält eine hohe Resttragfähigkeit. Die Gläser sind extrem bruchsicher. Balkontüren, Geländer, Umwehrungen, bodentiefe Fenster und Fenster mit Unterlicht stellen nur einige der Einsatzmöglichkeiten dar.
Nach seiner bewegten Geschichte verbindet der Schuppen Eins heute moderne Leidenschaften und hohe Bauqualität: Damit wird er wohl auch in Zukunft ein ganz besonderes Architektur-Unikat bleiben.
Projektdaten
Objekt: Schuppen Eins, Bremen/DE
Bauherr: KJH Verwaltungs GmbH & Co.KG, Klaus J. Hornung, Daniel Hornung, Bremen/DE
Architekt: WESTPHAL ARCHITEKTEN BDA, Bremen/DE
Glas: Fassadengläser: GEWE-therm® sun mit warmer Kante
Brüstungen in den Galerieebenen der Maisonette-Lofts: GEWE-safe® Verbundsicherheitsglas
Glaslieferant: Schollglas Technik GmbH, Isernhagen/DE