Kellereigebäude, Tramin (ITA)

Genussvielfalt im konstruktiven Stil

Die Südtiroler Weinstraße bietet nicht nur eine reizvolle Landschaft mit zahlreichen Sport- und Freizeitmöglichkeiten, sondern vor allem eine Fülle an kulinarischen Spezialitäten. So manche Rebsorte gedeiht in diesem Klima besonders gut, und Weinreisen sind im Trend. Viele Kellereien haben deshalb Führungen im Programm und statten ihre Gebäude mit sogenannten Enotheken aus – einer Kombination aus gehobenem Weinhandel, Feinkostgeschäft und Gastronomiebetrieb. Die Kellereigenossenschaft Tramin konnte in den letzten Jahren ihre Produktion verdreifachen und auch die Qualität ihrer Weine steigern. Entsprechend repräsentativ sollte ihre Enothek sein. Mit den Neubauten des Architekten Werner Tscholl entstand ein besonderer Blickfang. In der skulpturalen Gebäudehülle interpretiert der Architekt das Bild einer rankenden Rebe – so wird das Gebäude zum neuen Wahrzeichen von Kellerei und Dorf.

Herzstück der Anlage bleibt das traditionelle, zweigeschossige Kellereigebäude mit Satteldach, das inmitten der Weinberge liegt. Es dient als Empfangshalle und Verteiler für die Besucher. Zwei neue Gebäudeflügel zu beiden Seiten des Haupteingangs umfassen den neu gestalteten Zugangsbereich wie ausgebreitete Arme. Die Zufahrt der Lastwagen ist eine Ebene tiefer als das neue Ensemble angeordnet, so erreichen die Besucher ungestört vom alltäglichen Kellereibetrieb die Enothek.

 

Durch ihre Ganzglasfassade, die von der Firma Metall Ritten aus Klobenstein/Collalbo umgesetzt wurde, grenzen sich die neuen Gebäudeteile mit freier Grundrissform klar von dem traditionell verputzten Altbau ab. Ins Auge sticht schon von Weitem die grüne Aluminiumkonstruktion, die etwa einen Meter vor den beiden Neubauteilen steht. Im Nordflügel weitet sich der Abstand zur Glasfassade auf, so dass aus dem umlaufenden Wandelgang mit Holzrost eine großzügige Loggia wird. Vorbild für diese ungewöhnliche ornamentale Ausbildung ist ein Rebstock, der aus dem Weinberg emporwächst und das Gebäude umrankt.

Die Rankenkonstruktion besteht aus scharfkantig verschweißten Aluminiumrohren mit einem Querschnitt von 40 x 40 cm. Aufgrund der Konstruktionshöhe von bis zu 13 Metern mussten sie teilweise mit Stahlprofilen verstärkt werden. Dies gilt ebenfalls für die dahinter gelegene Structural Glazing Fassade, deren Aluminiumprofile nur raumseitig sichtbar sind. So entsteht nach außen eine flächenbündige Ganzglasfassade, die lediglich durch Schattenfugen strukturiert wird und die „Reben“ entsprechend in Szene setzt. Aus diesem Grund und wegen der hohen auftretenden Windlast verzichtete der Architekt auf einen außen liegenden Sonnenschutz. Die hocheffizienten Wärmedämmgläser GEWE-therm® von SCHOLLGLAS sorgen dafür, dass die Räume hinter der Glasfassade nicht überhitzen oder auskühlen.

Die Isoliergläser bestehen aus dem Einscheibensicherheitsglas GEWE-dur® und dem Verbundsicherheitsglas GEWE-safe®. Letzteres ist für dieses Bauvorhaben mit einer  hochwertigen Wärmedämmbeschichtung  ausgerüstet. In Kombination mit einer graugefärbten GEWE-dur® Außenscheibe wird mit diesem Glasaubau ein optimaler Sonnenschutz mit maximalem Ug-Wert erreicht. Wegen der freien Grundrissform und der variierenden Höhe der beiden Neubauflügel gibt es in der Fassade so gut wie keine identischen Glasfelder. Die 290 Isoliergläser mit Abmessungen bis zu 3800 mm x 2500 mm sind individuell maßgefertigt – ein Drittel davon mit schrägen Kanten. 75% der Scheiben sind als GEWE-tec® Isolierglas ausgeführt. Bei dieser speziellen Entwicklung von SCHOLLGLAS ist ein U-Profil im Randverbund statisch tragend verklebt. Darüber ist die Innenscheibe mit der Unterkonstruktion mechanisch verbunden – die äußere Scheibe wird über eine definierte Verklebung gehalten. Exakt auf das jeweilige Bauvorhaben abgestimmt erzielen die Profile mehr Steifigkeit im Isolierglasrandverbund. So lässt sich die Fugenbreite reduzieren. Planer können damit große Isolierglaseinheiten auch bei statisch extremen Lasten realisieren.

In der Kellerei Tramin unterstützen die minimierten Fugen die Flächigkeit der Glasfassade – die vorgesetzten Ranken kommen so besonders gut zur Geltung. Hinter der dekorativen Konstruktion können die Besucher der Enothek dank optimalem Sonnen- und Wärmeschutz die Südtiroler Sonne bei angenehmen Temperaturen in vollen Zügen genießen.

Projektdaten

Objekt:                                Kellereigebäude, Tramin / ITA

Bauherr:                             Kellereigenossenschaft Tramin / ITA

Architekten:                       Werner Tscholl, Morter / IT

Metallbau:                         Metall Ritten GmbH, srl Klobenstein, Collalbo / ITA

Glaslieferant:                     Schollglas Technik Sachsen GmbH, Nossen, OT Heynitz / D

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